• Sterben & Trauern

    Zwischen Hoffnung und Abschied: Begegnungen am Lebensende

    In der vierten Folge des Podcasts „Sterben und Trauern“ geht es um die Kommunikation mit Sterbenskranken. Diese Episode bietet präzise und einfühlsame Einblicke in die Erfahrungen von Menschen am Lebensende, wie eine eindrucksvolle Geschichte einer schwangeren Frau mit fortgeschrittenem Brustkrebs zeigt. Der Palliativpsychologe Professor Ernst Engelke verdeutlicht im Gespräch mit den Journalist*innen Lea Reinhard und Michael Reinhard, wie wichtig es ist, sich auf die Welt der Sterbenden einzustellen und ihre Perspektive zu verstehen. Engelke gibt praktische Ratschläge, wie man auf schwierige Fragen wie „Warum ich?“ reagieren und in emotionalen Momenten Trost bieten kann. Der Podcast behandelt auch den Umgang mit gängigen Floskeln wie „Das wird schon wieder“ oder „Lass dich nicht unterkriegen!“ in Gesprächen über den Tod. Diese Folge ist besonders wertvoll für alle, die mehr über die Begleitung Sterbenskranker erfahren möchten – ein wichtiger Beitrag für ein tiefgründiges Verständnis der letzten Lebensphase.

    „Manchmal, wünsche ich mir, dass er bald stirbt.“

    Der Tod eines geliebten Menschen hinterlässt einen tiefen Schmerz, der oft lange anhält. In der aktuellen Podcast-Folge von „Sterben und Trauern“ redet der Palliativpsycholge Professor Ernst Engelke mit den beiden Journalisten Lea Reinhard und Michael Reinhard unter anderem darüber, wie stark dieser Schmerz sein kann – und welche Bedeutung die Unterstützung von Familie und Freunden in einer so schwierigen Phase hat. Engelke empfiehlt, ehrlich und offen miteinander zu kommunizieren und füreinander da zu sein. 

    Wer zu Hause einen Sterbenskranken versorgt, empfindet dies häufig als belastend. Deshalb ist es wichtig, dass alle Helfenden versuchen, sich gegenseitig Halt zu geben. Intakte Beziehungen sind in solch einem herausfordernden Lebensabschnitt besonders wertvoll. Dennoch kommt es vor, dass Angehörige nach dem Tod eines nahestehenden Menschen erleichtert sind oder sich sogar glücklich fühlen. Solche Gefühle betrachten die meisten aber als unangemessen und schämen sich dafür. Ernst Engelke versichert, dass derartige Empfindungen keineswegs ungewöhnlich sind. 

    „Ich komme aus dem Heulen nicht mehr raus“ – Sterbenskranke und ihr Alltag

    In der aktuellen Folge von „Sterben & Trauern“ beleuchtet Professor Ernst Engelke im Gespräch mit den Journalisten Lea Reinhard und Michael Reinhard unter anderem die vielfältigen Herausforderungen, denen sterbenskranke Menschen gegenüberstehen. Die meisten von ihnen fragen sich im Anschluss an eine schlimme Diagnose: „Wie lange habe ich noch?“ Diese Frage verdeutlicht, dass sich Betroffene ihrer begrenzten Lebenszeit jetzt besonders bewusst werden. Engelke rät allerdings, nicht zu sehr auf statistische Prognosen zu schauen, sondern zu versuchen, die gegenwärtige Zeit so bewusst wie möglich zu nutzen.

    Der Abschied vom Leben ist herausfordernd – und Sterbende sowie ihre Angehörigen erleben gleichermaßen Verlust und Trauer. Allen Beteiligten sollte klar sein, dass die Erkrankung keine Heilung für bestehende Konflikte bringt, auch wenn es Ausnahmen geben kann. Nicht selten verschlechtern sich sogar problematische Verhältnisse, während positive Beziehungen zumeist liebevoller werden.

    Die letzte Phase des Sterbens ist vielschichtig und individuell. Verallgemeinernde Aussagen darüber sind deshalb kaum möglich. Engelke beschreibt verschiedene Möglichkeiten, wie Menschen diese letzten Tage ihres Lebens erleben können – von der schnellen Erschöpfung bis zur bewussten Entscheidung, das Essen und Trinken einzustellen. Er betont, dass es wichtig ist, diese Vielfalt der Erfahrungen zu respektieren und sich darauf einzustellen. Sein Ratschlag an alle, die einen Sterbenden begleiten: ihm treu bleiben, ohne auszuweichen und ihn in seiner individuellen Situation unterstützen.

    Warum das Lieblingswort von Sterbenskranken „Scheiße“ ist …

    Der Tod und das Sterben sind in eine der größten Herausforderungen, denen wir im Leben begegnen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass der Schmerz des Abschieds eine individuelle und zutiefst persönliche Erfahrung ist. Wir können diesen Schmerz nicht wegnehmen oder erleichtern. Aber wir können lernen, ihn anzunehmen und ihm Raum zu geben.

    Der Schlüssel, um die Bedürfnisse sterbender Menschen besser zu verstehen und erfüllen zu können, ist  zuzuhören und zu beobachten. Oft äußern Menschen ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht direkt, sondern indirekt durch ihr Verhalten oder ihre Emotionen. Es ist wichtig, auf diese Hinweise zu achten und respektvoll darauf zu reagieren. Und wenn wir uns unsicher sind, ist es immer besser, nachzufragen.

    Angst spielt bei Sterbenden eine große Rolle. Es geht aber nicht darum, die Angst zu nehmen – das ist nicht möglich. Vielmehr sollten Begleitende die Angst respektieren. Sterbenskranke haben ein Recht, ihre Ängste, ihren Schmerz und ihren Protest auszudrücken: Das Lieblingswort von Sterbenden ist übrigens „Scheiße“.

    Abschied vor dem ersten Atemzug – Erfahrungen eines Sternenpapas

    In dieser bewegenden Sonderfolge sprechen wir über eine Form des Abschieds, die selten öffentlich Raum bekommt: den Verlust eines Kindes während der Schwangerschaft. Unser Gast Johannes Markmann erzählt von seinem Sohn Fino, der kurz vor dem errechneten Geburtstermin gestorben ist – und davon, wie sich das erste Jahr als Sternenpapa anfühlt. Johannes beschreibt, wie er die Nachricht erlebte, wie die Geburt und der Abschied im Krankenhaus abliefen und wie er gemeinsam mit seiner Frau Sandi in eine völlig neue Realität zurückfinden musste. Wir sprechen darüber, wie unterschiedlich Trauerprozesse bei Müttern und Vätern sein können, wie Beziehungen sich verändern – und wie das Leben weitergeht, auch wenn die Welt still steht.

    Neu im Podcastteam ist Meike Schmid, Journalistin und Mutter von zwei Kindern, die gemeinsam mit Lea durch dieses einfühlsame Gespräch führt. Diese Folge richtet sich an alle, die selbst ein Sternenkind haben, jemanden begleiten, der trauert, oder verstehen möchten, wie Verlust Eltern für immer prägt. Sie bietet Orientierung, Mitgefühl und ehrliche Worte für ein Thema, über das viele erst sprechen, wenn sie selbst betroffen sind.

    Über unseren Gast: Johannes Markmann ist freier Redner für Hochzeiten und Trauerfeiern. Seit dem Tod seines Sohnes Fino begleitet er verstärkt auch Eltern von Sternenkindern – mit einer Sprache, die aus eigener Erfahrung kommt.

    Mehr über Johannes: trauenundtrauern.de

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    Sterben ungeschminkt – unser Generationengespräch über Sterben und Trauern

    Wir möchten euch auch unser Buch zur ersten Staffel von Sterben & Trauern ans Herz legen.

    Darin führen wir offene und bewegende Gespräche mit dem Palliativpsychologen Prof. Ernst Engelke – über das, was Sterben und Trauern in unserer Gesellschaft eigentlich bedeuten.

    Ein Buch voller Einblicke, Empathie und ehrlicher Auseinandersetzung – für alle, die begleiten, verstehen oder einfach genauer hinsehen wollen.

    Verlag Herder

    1. Auflage 2025

    Gebunden

    176 Seiten

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